Montag, 24. August 2015

Aloe Vera

Die Aloe Vera ist keine einheimische Pflanze. Wir haben also, was Vögel im Speziellen anbetrifft nun ein Problem, da in unseren Breiten nur wenig Erfahrungswissen vorhanden ist. Dies gilt vor allem, was die heilende Wirkung anbelangt. Aber schauen wir doch zunächst einmal in die Wikipedia. Dort finden sich ja schon einmal sehr interessante, allgemeine Informationen:

Aloe Vera
Quelle: Wikipedia
Die ursprüngliche Heimat von Aloe vera liegt möglicherweise auf der arabischen Halbinsel. Kultiviert wird sie in allen subtropischen und tropischen Regionen der Welt. In zahlreichen Regionen gilt die Art inzwischen als eingebürgert, so auch im Mittelmeergebiet, in Indien, auf den westindischen Inseln, den kanarischen Inseln und in Mexiko.

Die wissenschaftliche Erstbeschreibung als Aloe perfoliata var. vera wurde 1753 von Carl von Linné vorgenommen. Nicolaas Laurens Burman erhob die Varietät 1768 in den Rang einer Art. Philip Miller schlug im selben Jahr den Namen Aloe barbadensis vor und verwies dabei auf den von Caspar Bauhin bereits 1620 verwendeten Namen Aloe vulgaris.[5] Aufgrund der späteren Veröffentlichung Millers hat der Artname Aloe vera Priorität vor dem Namen Aloe barbadensis.

Weitere Synonyme sind Aloe perfoliata var. barbadensis (Mill.) Aiton (1789), Aloe vulgaris Lam. (1783), Aloe elongata Murray (1789), Aloe flava Pers. (1805), Aloe barbadensis var. chinensis Haw. (1819), Aloe chinensis (Haw.) Baker (1877), Aloe vera var. chinensis (Haw.) A.Berger (1908) Aloe indica Royle (1839), Aloe vera var. littoralis J.König ex Baker (1880), Aloe lanzae Tod. (1891), Aloe vera var. lanzae (Tod.) Baker (1908) und Aloe vera var. wratislaviensis Kostecka-Madalska (1953).

Die Echte Aloe (Aloe vera) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Aloen (Aloe) in der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae). Das Artepitheton vera stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚wahr‘.

Aloe vera wächst stammlos oder mit kurzen Stämmen, ist sprossend und bildet dichte Gruppen. Der Stamm erreicht einen Umfang von bis zu 30 Zentimeter. Die etwa 16 lanzettlich-verjüngten Laubblätter sind dicht rosettig am Stamm angeordnet. Ihre 40 bis 50 Zentimeter lange und 6 bis 7 Zentimeter breite Blattspreite ist graugrün und manchmal rötlich überhaucht. Die Blattoberfläche ist glatt. An den leicht rosafarbenen Rändern befinden sich im Abstand von 10 bis 20 Millimetern etwa 2 Millimeter lange, feste bleiche Zähne. Der getrocknete Blattsaft ist gelb.

Der einfache oder ein- bis zweimal verzweigte Blütenstand ist 60 bis 90 Zentimeter lang und trägt zylindrisch spitz zulaufende Trauben von 30 bis 40 Zentimeter Länge und 5 bis 6 Zentimeter Breite. Die eiförmig-spitzen, zurückgeschlagenen Tragblätter sind 10 Millimeter lang und 3 bis 5 Millimeter breit. Die gelben Blüten sitzen an etwa 5 Millimeter langen Blütenstielen. Die etwa 28 bis 30 Millimeter langen Blüten sind leicht bauchig und an ihrer Basis gerundet. Auf Höhe des Fruchtknotens weisen sie einen Durchmesser von 7 Millimeter auf. Darüber sind sie erweitert und schließlich an der Mündung verengt. Ihre äußeren Perigonblätter sind auf einer Länge von 18 Millimetern nicht miteinander verwachsen. Die Staubblätter und der Griffel ragen 3 bis 5 Millimeter aus der Blüte heraus.


(weiter, siehe Wikipedia: hier)

Aloe Vera als Heilpflanze

Interessant ist auf jeden Fall, die Aloe Vera als Heilpflanze zu betrachten. Hierzu gibt es allerdings  kaum Literatur. Gefunden habe ich etwas in diesen Büchern, die sich bis auf eines mit der Heilpflanzenkunde im Bereich der Veterinärmedizin befassen:
  • Reichling und andere: "Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis", Springer Verlag, 2008, ISBN: 978-3-540-72545-9
  • Arbeitsgruppe Kräuter und Gewürze für Nutz- und Heimtiere, Österreich: "Kräuter für Nutz- und Heimtiere - Ratgeber für die Anwendung ausgewählter Heil- und Gewürzpflanzen", Eigenverlag (siehe: phytovet.at), 2012, ISBN: 978-3-200-02690-2
  • David Mc Cluggage: "Holistic Care for Birds - A Manual of Wellness and Healing", Howell Book House, 1999, ISBN 0-87605-566-8
Am interessantesten finde ich folgende Aussage aus dem oben genanntem Buch von David McCluggage, der also auch eine Aussage zur Dosis macht:
"Aloe Vera

You can use Aloe Vera squeezed from a freshly cut leaf of the plant itself, or you can use extracts placed into liquidds or gels. Aloe is best known for its remarkable ability to heal burns, and it is just as effective at healing wounds. Use it topically for any cut, burn or scratch. It is very effective when it given orally to boost immunity. It can also be given orally for its anti-flammatory effects an its soothing quality on the intestinal system.

Dose:
1 drop orally for every 30 grams of body weigh. It is safe topically if the bird licks it off." 
Wenn wir nun von 1 Tropfen oral pro 30g Körpergewicht ausgehen, dann bedeutet das für die Praxis, dass man einen Vogel unbedingt wiegen muß. Ansonsten kann es schnell zu vergiftungserscheinungen kommen.

Einige Vergleiche bei gesunden Vögeln:
  • Wellensittiche - Weibchen sind geringfügig schwerer und erreichen ein Körpergewicht zwischen 24 und 40 Gramm, während Männchen der Wildform zwischen 22 und 32 Gramm wiegen.
  • Kanarienvögel: ca. 15-25 g (unterschiedliche Gewichtsangaben in der Literatur)
  • Nymphensittich: ca. 73 - 102g
  • Kolibri: ca. 1,6 bis 24 g je nach Art
  • Graupapagei: etwa 450g
Ganz allgemein können wir nun also sagen:

Inhaltsstoffe:

Wir finden in der Aloe Vera unter anderem diese Inhaltsstoffe:
  • Aloin
  • Aloemodin
  • Chrysophanol
  • Polysaccharide
  • Glykoproteine
Nachgesagte Wirkungen der Pflanze:

Aus den Inhaltsstoffen lassen sich auch die Wirkungen ablesen, die man der Pflanze nachsagt.
  • entzündungshemmend
  • wundheilend
  • immunstimulierende Eigenschaften
  • antibakteriell
  • antiviral
  • beruhigende Eigenschaften des Magen-Darm-Traktes
  • abführende Wirkung
Mögliche Anwendungsgebiete (Hausmittel):

Es lassen sich nun widerum einige mögliche Anwendungsgebiete ableiten:
  • Sonnenbrand
  • Wunden allgemein, Schnittwunden,
  • Verbrennungen
  • Insektenstiche
  • Hautpilze
  • Exeme
  • Gefiederprobleme
  • Juckreiz
Anwendungsmöglichkeiten:

Es gibt 2 Zubereitungsarten, die von der Curacao-Aloe (= Aloe barbadensis) bekannt sind:

01. Eingedickte Saft der Blätter

Hierbei wird der Saft der Blätter eingedickt und als Abführmittel (Laxans) gegeben. Dafür werden ausschließlich Fertigpräparate verwendet, die standardisiert sind. Zu hohe Dosierungen wirken zu stark abführend und schädigen dann den Vogel ! Hierbei gilt also: Die Dosis macht das Gift !

Die Fertigpräparate könnten beim Geflügel verwendet werden, sofern es Verstopfung hat. Allerdings gibt es da auch andere Heilpflanzen. Insofern ist zu überlegen, ob man tatsächlich Aloe Vera als Abführmittel nutzen möchte.

02. Das Aloe Vera Gel

Das Aloe-vera-Gel wird durch Auspressen oder Extraktion der Blätter mit Wasser gewonnen.
Dieses wird äußerlich bei Verbrennungen, Ekzemen und Wunden verwendet

Aus der Praxis / Züchterstube:

Sprühlösung gegen Juckreiz:

Eine Sprühlösung gegen Juckreiz läßt sich aus Aqua dest., Obstessig und Aloe Vera Gel selbst herstellen. Ob dieses Hausmittel hilft oder nicht, weiß ich nicht.

Man benutzt das Gel, welches sich in der Pflanze befindet. Dazu muß die Pflanze 2 bis 3 Jahre alt sein, manche Quellen sagen auch 5 Jahre.

Das Spray "Jungle Shower"

Das Spray "Jungle Power" ist von der Fa. Versele Laga auf Aloe Vera-Basis für glänzende Federn und eine gesunde Haut.

Produktbeschreibung:

Dieses Pflegeprodukt reinigt die Federn, gleicht den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und der Federn aus, begrenzt den Verlust von Federstaub und hilft, die Haut gesund zu erhalten. Die Aloe Vera-Pflanze enthält mehr als 200 unterschiedliche Wirkstoffe, darunter Mono- und Polysacharide, Enzyme, Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren sowie zahlreiche bioaktive Substanzen, die äußerst wichtig sind, damit die Federn und die Haut des Vogels vital und gesund bleiben. Aloe Vera ist außerdem bekannt für ihre hydratierenden Eigenschaften, die den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt des Gefieders wiederherstellen und die Lebensdauer der Federn erhöhen, ohne die natürliche Fettschicht der Federn anzugreifen.

Anwendung:
  • Über die Vögel zerstäuben
  • Im Winter: einmal pro Woche
  • Während der Ausstellungssaison: einmal am Tag vor dem Einkorben, einmal am Tag der Rückkehr von einer Ausstellung und in den dazwischen liegenden Perioden alle 2 bis 3 Tage.
  • Während der übrigen Perioden: zweimal pro Woche
Das klang recht vielversprechend, und somit habe ich dieses Spray bei meinem eigenem Tier angewendet, nachdem ich nur Gutes gehört habe. Allerdings mußte zuerst meine Haut eingesprüht werden. Ich würde meinem Tier nichts zumuten, was mir selbst nicht gut tut !

© 2015, N. Müller
Ich habe das Spray also bei meinem rupfenden Kongo - Graupapagei (Psittacus erithacus erithacus, weiblich, Handaufzucht, Schlupf 1992) angewendet, die dieses Spray gut vertragen hat. Der Juckreiz wurde weniger, so dass der Graupapagei seine Federn nicht gleich wieder gezogen hat.

Anfangs mochte Lilly die "Vogeldusche" überhaupt nicht, und hat ihren Unmut sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Wenn man auch nur das Spray in die Hand genommen hat, wurde geschrien, was das Zeug hält. Mit dem Spray die Käfigtür öffnen oder ihr sich damit ausserhalb zu nähern, zog Aggressionen nach sich. So bösartig kenne ich sie gar nicht. Normalerweise läßt sie sich sogar die Füße kraulen (Reflexzonen) Bei hochsommerlichen Temperaturen war die Vogeldusche dann aber sehr willkommen.

Zusammen mit einer völlig anderen Ernährung, anderen Beschäftigungsmöglichkeiten etc. , konnte nach einem halben Jahr schon ein ganz passables Ergebnis erzielt werden, siehe Foto. Allerdings weiß ich nicht, ob dieses nur auf das Spray zurückzuführen ist. Vielmehr bin ich überzeugt, dass dies die Summe von "allem" ist.

Aloe Vera in der Homöopathie

Die Aloe Vera hat natürlich auch Einzug in die Homöopathie gehalten. Sie soll als homöopathisches Mittel beim Menschen gegen Durchfall, starken Blähungen, bei akuten Magen- und Darmbeschwerden, Völlegefühl und Schwäche, bei Stuhl mit starken Winden, Windabgang mit Stuhl, brennendem After nach dem Stuhlgang und bei traubenförmigen Hämorrhoiden helfen.

Wichtige Rechtliche Hinweise

Kein Heilversprechen

Viscum Album gibt keinerlei Heilversprechen oder Garantien darauf, daß Menschen oder Tiere durch das vermittelte Fachwissen therapeutischer Seminare tatsächlich geheilt werden können.

Der Anbieter wird sich nach bestem Wissen und Gewissen bemühen, jedem Kursteilnehmer das bestmögliche Wissen auf naturheilkundlicher Basis zukommen zu lassen, jedoch ist aufgrund der Schwere eines Krankheitsbildes, sowie der Natur einer Krankheit an sich nicht gewährleistet, dass eine naturheilkundliche Behandlung, die durch eines der Seminare gelehrt wird, am Ende Erfolg hat.

Es ist zu beachten, daß es klinische Krankheiten und Gebrechen gibt, die nur von einem praktizierenden (Tier-)Arzt, in einem Krankenhaus / Tierklinik behandelt werden können.

Ausbildungen oder Seminare ersetzen nicht den Arzt-, oder Tierarztbesuch, der in gleichgearteten Fällen wie den zuvor Beschriebenen unabdingbar ist.

Hinweis im Sinne des § 3 HWG:


Um den gesetzlichen Anforderungen genüge zu tun, muß ich darauf hinweisen:

"Bei bestimmten vorgestellten Methoden sowohl therapeutischer als auch diagnostischer Art handelt es sich bei manchen Verfahren um solche der alternativen Medizin, die naturwissenschaftlich-schulmedizinisch weder nachgewiesen noch anerkannt sind".

Die Seiten, auf denen Therapien beschrieben werden, dienen unter anderem der allgemeinen Information.

Sie dienen nicht der Erteilung medizinischer Ratschläge, als medizinische Anweisungen, als Aufruf zur Selbstbehandlung und sollten nicht als solche verstanden werden !

Bei weitergehenden Fragen sollten sie sich immer grundsätzlich zusätzlicher existenter Quellen informieren, also auch bei ihren Apotheker, Hausarzt, oder im Fall bei Tieren, Ihren Tierarzt.

© 2015, Nicole Müller